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Schmuck-Unikate in japanischer Schmiedekunst
   
11. September 2019

Neu bei Mokume-Saar: Synthetische Diamanten

 

 

für Schmuck, Verlobungsringe und Trauringe.



Umweltschutz und ökologisches Verhalten spielen für uns persönlich eine große Rolle. Seit vielen Jahren beziehen wir Öko-Strom, vermeiden Müll und konsumieren möglichst nachhaltig und umweltbewusst. Nicht nur im privaten Bereich, sondern selbstverständlich auch in Bezug auf unsere Arbeit und unsere Produkte ist der Schutz unserer Umwelt und soziale Verantwortung für uns ein wichtiges Kriterium.

Da wir häufig Diamanten in unseren Schmuckstücken verarbeiten war es nur eine Frage der Zeit, dass wir uns eines Tages auch mit dem Thema synthetische Diamanten beschäftigen würden. Ab sofort ist es soweit: unser Angebot umfasst nun auch synthetische Diamanten.

Was sind die Gründe? Warum haben wir uns entschlossen, synthetische Diamanten anzubieten? Einige Fakten und Argumente geben Euch eine Entscheidungshilfe, falls Ihr Euch für solchen Stein und das passende Schmuckstück interessiert. Auch wir haben hin und her diskutiert. Wir bei Mokume-Saar sind alle Diamantgutachter, und wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Wir finden, dass synthetische Diamanten nicht als Ersatz für die natürlichen Steine gesehen werden sollten, sondern als eine interessante, umweltfreundlichere und innovative Alternative. Unsere persönlichen Stellungnahmen zum Thema findet Ihr am Schluss dieses Beitrags.

Natur oder synthetisch - was ist besser?



Synthetische Diamanten gibt es schon lange. Bereits 1996 stießen Markus und ich bei einem Besuch des GIA (Gemmological Institute of America) auf ein Informations-Plakat, das die Unterscheidungsmerkmale zwischen natürlichen und im Labor entstandenen Diamanten auflistete. Das Thema ist also nicht neu. Synthetische Diamanten wurden hauptsächlich als Industrie-Diamanten produziert und zum Beispiel für Elektronik oder Schleif- und Schnittwerkzeuge eingesetzt und nur im geringen Maß für den Schmuckmarkt produziert. Das hat sich in den letzten Jahren allerdings geändert. Heute gibt es immer mehr Labore, die hochwertige Steine für den Schmuck-Bereich produzieren. Selbst De Beers, der größte Diamanten-Produzent und -Händler der Welt, bietet heute Schmuckstücke mit synthetischen Diamanten an.

Über Qualität, Preis und Diamanten als Wertanlage



Die Qualität von synthetischen Diamanten ist sehr gut. Gerade diese Tatsache sollte besonders für Schmuckschaffende und die Schmuckindustrie interessant sein - denn nur circa 15 Prozent der natürlich gewonnenen Rohdiamanten können überhaupt für die Herstellung von Schmuck verwendet werden, weil die Qualität meistens nicht ausreicht.

Trotzdem waren und sind synthetische Diamanten für den Schmuckmarkt sehr umstritten. Vor allem deshalb, weil synthetische Diamanten die gleiche Kristallstruktur und chemische Zusammensetzung haben wie ihre natürlichen Gegenstücke. Darum ist es sehr schwierig, zwischen den beiden Arten zu unterscheiden. Doch die synthetischen Steine sind um einiges günstiger als natürliche Diamanten, was die Anbieter der natürlichen Variante selbstverständlich nicht gerne sehen. Sie argumentieren mit einem Werterhalt oder womöglich einer Wertsteigerung bei natürlichen Diamanten und einem Wertverlust bei synthetischen Diamanten.

Diamanten sollte man aber, unserer Meinung nach, in keinem Fall als Wertanlage sehen. Denn für Diamanten gibt keinen so gut erreichbaren Wiederverkaufsmarkt wie für Gold, das man bei der nächsten Bank einfach wieder verkaufen kann. Wer kauft Diamanten an? Ihr Preis wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Vor allem kurzfristig ist es meistens sehr schwierig, Diamanten wieder zu Geld zu machen. Daher ist das für uns kein Argument. Wir finden, Diamanten kauft man, weil sie gefallen und Freude bereiten. Man kauft sie nicht mit dem Gedanken, sie später, am besten noch mit Gewinn, wieder zu verkaufen.



Diamant-Abbau und Herstellung von synthetischen Diamanten



Weltweit geht das Vorkommen an natürlichen Diamanten zurück. Bis heute wurde der Abbau der wertvollen Steine mit sehr großem Aufwand betrieben. Man denke nur an die riesigen Krater, beispielsweise in Botswana, mit einer unvorstellbaren Größe von 2400 mal 1800 Metern und einer Tiefe von 430 Metern. In Zukunft wird die Diamanten-Industrie mit immer größerem Aufwand an immer schwerer erreichbaren Orten schürfen müssen, etwa in der Arktis oder am Meeresboden. Das ist schlecht für die Öko-Bilanz der natürlichen Diamanten und treibt die Kosten für die Steine in die Höhe.

Produziert werden synthetische Diamanten mit zwei verschiedenen Verfahren: Das HPHT (High Pressure, High Temperature) Verfahren und die Herstellung mittels CVD (chemical vapour deposition). Um bei dem HPHT-Verfahren während des Herstellungs-Prozesses den geeigneten Druck zur Umwandlung von Graphit zu Diamant zu erzeugen, wird eine Druckpresse eingesetzt, eine Art Plasmareaktor, der für die richtige Temperatur sorgt. Ein Anzuchtkristall, ein winziges Stück eines synthetischen oder natürlichen Diamanten, dient als Basis für den synthetischen Stein. Hohe Temperaturen, hoher Druck, ein winziges Stückchen Kristall - genau das sind auch bei der natürlichen Entstehung eines Diamanten die notwendigen Voraussetzungen. Nur mit dem Unterschied, dass dieser Prozess statt Stunden Jahrmillionen dauert.

Die Verletzung von Menschenrechten ist nicht mehr unbedingt ein Argument gegen natürliche Steine. Seit dem Kimberley-Prozess wird der globale Diamant-Handel strikt reguliert. Dadurch wird sichergestellt, dass praktisch alle Diamanten aus konfliktfreien Gebieten stammen (selbstverständlich haben wir schon immer darauf geachtet, konfliktfreie Steine zu verwenden. Unsere natürlichen Diamanten kommen zum Beispiel aus Australien). Bei synthetischen Diamanten sind Menschenrechtsverletzungen normalerweise sowieso kein Thema.


Bei Galileo gab es übrigens einen interessanten Bericht über die Herstellung von Diamanten im Labor. Wenn Ihr den Link in den Browser kopiert, kommt Ihr direkt zu dem Beitrag:

https://www.prosieben.de/tv/galileo/videos/2018111-so-werden-kuenstliche-diamanten-hergestellt-clip

Ein weiterer Bericht beschreibt den Diamanten-Abbau und den Handel mit dem "König der Edelsteine":

https://www.prosieben.de/tv/galileo/videos/2018111-sonntag-galileo-spezial-diamanten-labor-statt-natur-stirbt-ein-mythos-ganze-folge

(Das Verlinken klappt hier leider nicht, daher müsst Ihr bitte den Umweg nehmen...)


Unsere Statements zu den synthetischen Diamanten



Markus meint: "Ich bin davon überzeugt, dass synthetische Diamanten sich auf dem Schmuckmarkt einen guten Platz sichern werden. In 10 Jahren werden sie beim Kunden etabliert sein. Das Material ist das gleiche, die Qualität ist sehr gut, der Preis ist bis zu 50 Prozent günstiger als beim echten Stein - alles das bietet eine top Alternative. Unsere Steine beziehen wir aus den USA, direkt vom Hersteller. Wer möchte, bekommt eine IGI-Expertise zum Stein. Schon vor 20 Jahren gab es Synthesen (siehe den Artikel der Saarbrücker Zeitung von 1999: "Wenn der "Brilli" gar keiner ist") und jetzt ist die Zeit einfach reif für neue Alternativen. Die Schmuckbranche wird sich darauf einstellen, es gibt heute schon Testgeräte, die man nutzen kann. Man muss sich mit dem Thema beschäftigen und sich einfach darum kümmern. Das Argument eines eventuellen Wertverlustes kann ich nicht nachvollziehen. Ein Verlobungsring zum Beispiel wird wohl nie als Wertanlage gesehen werden. Emotionen spielen beim Kauf die größte Rolle, und er wird als Erinnerungsstück ein Leben lang in Ehren gehalten werden. Meiner Meinung nach wird es ein Umdenken in kommenden Generationen geben und es wird künftig mehr darauf geachtet, die Ressourcen unserer Erde zu schonen."

Ich finde: "Mich stört an synthetischen Diamanten, dass ihr Vorhandensein in unserer Branche noch so wenig bekannt ist. Sie von natürlichen Diamanten zu unterscheiden ist deshalb (im Moment noch) echt schwierig. Wer unseren Schmuck mit einem synthetischen Stein kauft, kann natürlich sicher sein, dass er von uns darüber gut beraten und gut informiert wurde. Zudem sind synthetische Diamanten mit einer Lasergravur gekennzeichnet. Doch was ist, wenn das Wissen über den Stein im Schmuckstück (zum Beispiel bei einem Diebstahl, Verlust oder Verkauf) verloren geht? Das öffnet dem unredlichen Umgang mit diesen Steinen Tür und Tor. Andererseits sehe ich die ökologischen Gesichtspunkte, betrachtet man sich die gigantischen Löcher des Diamanten-Abbaus, auf jeden Fall als gutes Argument für einen solchen Stein. Auch Zuchtperlen, synthetische Rubine und synthetische Safire waren am Anfang sehr umstritten - heute sind sie voll akzeptiert und begehrt."

Sophia sagt dazu: "Mir ist als Mama der schonende Umgang mit unserer Erde sehr wichtig. Deshalb finde ich synthetische Diamanten gut. Dass sie ein großes Stück weniger kosten als die natürliche Variante ist auch ein tolles Argument, gerade für junge Leute. Überlassen wir die Entscheidung doch einfach unseren Kunden."

 

 

 

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